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Biografie

  • Geburtstag

    1969 (55 Jahre alt)

  • Geboren in

    Berlin, Deutschland

Wo Ellen Allien ist, da ist Bewegung. Verwurzelt in Berlin, in einer der vitalsten Partyszenen des Planeten, kennt ihr künstlerisches Zuhause doch nur einen Namen: Freiheit, in jeder Hinsicht. DJ, Musikerin, Label-Betreiberin und Business-Frau, Modeschöpferin und kreative Allrounderin – in all diesen Rollen hat sich Ellen ihr eigenes Universum erschaffen. Und sie lädt alle ein, diese Welt mit ihr zu teilen – beim Schwitzen auf den Tanzflächen der Clubs, beim Hände-in-die-Luft auf den wichtigsten Festivals für elektronische Musik oder beim Hörerlebnis in einem Tempel der zeitgenössischen Kunst wie dem Centre Pompidou in Paris. In ihren Alben erforscht Ellen immer wieder neue Klangwelten, sie entdeckt und fördert junge Künstler und teilt ihren Enthusiasmus stets mit anderen: mit ihrer Label-Famile bei BPitch Control, mit Musikern aus aller Welt und vor allem mit ihrem Publikum. Ellen ist ein sonderbares Geschöpf, eine Ausnahmekünstlerin, ohne die sich das dynamische Techno-Berlin kaum denken lässt. Zum Glück hat ihr schon am Anfang ihrer Karriere jemand einen so außerirdischen Künstlernamen verpasst: Allien. Man wird keinen besseren für sie finden können.

Heute gilt Ellen Allien längst als Fixstern am Firmament der elektronischen Musik. Dafür hat sie auch alles gegeben – wie immer, wenn sie etwas in die Hand nimmt, etwas bewegen will. Schon in ihrer Jugend fühlt sie sich oft als Aussteigerin, die ihren eigenen Weg gehen möchte. Sie erschafft sich Fantasiewelten und flüchtet immer wieder in die Musik. Sie ist geradezu süchtig danach – heute genauso wie gestern. Den einen großen Urknall hat es bei ihr nicht gegeben. Aber viele kleinere Supernovas. Als Kind spielt sie Orgel, dann Saxofon und sammelt manisch 7-Inches. Später studiert sie Akrobatik, begeistert sich für Tanz und Mode, lebt mehrere Jahre in einem besetzen Haus. „Das Model“ von Kraftwerk öffnet ihr die Ohren: minimalistischer Pop aus Deutschland? Eine Offenbarung! 1988 zieht sie für ein Jahr nach London, gerade zu der Zeit, als Acid House explodiert. Der Knall der Bassdrum überwältigt sie, die Vielfalt des Nachtlebens fasziniert sie, der Dance-Virus lässt sie nicht mehr los. Mit einem neuen Verständnis von Musik kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt – nur wenige Tage vor dem Mauerfall. Berlin wird zur offenen Stadt, plötzlich scheint fast alles möglich. Ellen erkundet neue Territorien, vor allem den Osten der Stadt, der heute ihre Mitte ist. Sie stürzt sich ins Nachtleben und ist seither untrennbar mit der neuen Berlin-Geografie verbunden. Das Stück „Stadtkind“ von ihrem gleichnamigen ersten Album erzählt später davon: „Du gibst mir die Kraft. Ich bin ein Teil von dir.“

Im wilden Untergrund der zusammenwachsenden Stadt beginnt Ellen mit dem Auflegen. Von der Theke im Fischlabor, wo sich die Keimzelle der Berliner Elektronikszene trifft, wechselt sie in den frühen 90ern hinters DJ-Pult. Im Laufe der Jahre legt sie regelmäßig in allen Club-Institutionen der Stadt auf: im E-Werk, im Casino und im Tresor, später in der Maria am Ostbahnhof, im Watergate, WMF und im Ostgut/Berghain. Daneben ist sie international in Clubs wie dem Nitsa in Barcelona oder im Londoner Fabric zu Hause, spielt auf Festivals wie Sónar, Melt!, Nuits Sonores, Time Warp, Wire in Japan, I Love Techno, WMC Miami oder Dour. Ellen steht weltweit für elektronische Musik aus Berlin.

Aus der eigenen Radiosendung auf dem Berliner Sender Kiss FM entsteht Ellens erstes Label: Braincandy, das sie von 1994 bis 1998 betreibt – im Rückblick ein Probelauf für spätere Großtaten. Eine Partyreihe in wechselnden Berliner Clubs führt 1999 zur Gründung von BPitch Control. Mit dem Label öffnet sie eine weitere Spielwiese, nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für ihr musikalisches Umfeld: DJs wie Kiki und Sascha Funke oder das Duo Toktok veröffentlichen hier ihre frühen Produktionen, Acts wie Paul Kalkbrenner und Modeselektor wachsen bei BPitch Control Schritt für Schritt zu Weltruhm. So wie Berlin zur globalen Techno-Metropole aufsteigt, zieht auch BPitch Control immer weitere Kreise, wird zunehmend internationaler. Zur nächsten Generation von Label-Künstlern gehören Aérea Negrot aus Venezuela und Thomas Muller aus Frankreich genauso wie der Israeli Chaim, der Grieche Mr. Statik die Brasilianerin Dillon oder Dance Disorder aus Spanien.

Bei BPitch Control erscheinen auch Ellens eigene Alben. Sie funktionieren wie die Tagebucheinträge eines Freigeists im musikalischen Underground: persönliche Erlebnisse, in Klang verwandelt, ohne stilistische Beschränkungen. Nach „Stadtkind“ von 2001 folgen „Berlinette“ (2003) und „Thrills“ (2005), alle in Zusammenarbeit mit Holger Zilske entstanden und trotzdem für sich stehende Kapitel mit ihrem jeweils eigenen Sound. Im Jahr 2006 nimmt Ellen gemeinsam mit Apparat „Orchestra Of Bubbles“ auf. Sie wird erstmals zur Live-Musikerin, eine lange Tour führt die beiden rund um den Erdball. Mit den folgenden Alben – „Sool“ von 2008, gemeinsam mit AGF produziert, 2010 „Dust“ mit Tobias Freund – lotet Ellen weitere Facetten in ihrem Schaffen aus und zieht immer wieder neue Verbindungslinien von Techno zu Pop, von House über Electronica zu Indie. Daneben perfektioniert sie ihre Vision vom DJing: aufregend und eklektisch wie ihr Musikgeschmack. Sie mixt – als erste Frau in der Serie – „Fabric 34“ für den bekanntesten Londoner Club, nimmt für ihr eigenes Label „Boogybytes Vol.04“ auf (2008) und veröffentlicht daneben zahlreiche weitere Zeitdokumente auf namhaften Compilation-Reihen.

Auch abseits der eigenen Musikwelt sucht Ellen rastlos weiter nach neuen Talenten, einzigartigen Klängen, unerhörten Stimmen. Und liegt mit ihren sensiblen Rezeptoren für Styles und starke Persönlichkeiten meist richtig. Die Arbeit mit Texturen und Patterns nimmt sie auch in anderer Hinsicht auf. Sie knüpft an ihr alte Leidenschaft für Mode an und gründet im Jahr 2006 ellen allien fashion. Ihre Kollektionen wirken wie auf der Haut getragene Geschichten aus dem Stoff der Nacht.

Es sind Geschichten vom Dancefloor. Dort liegt immer noch das Zentrum in Ellen Alliens Universum, das ist der Freiraum, in dem auch alles rundherum definiert wird. Hier hat sich dieses besondere Geschöpf von einst längst in eine Märchenfee des Techno verwandelt. Aber in ihrem Inneren lebt immer noch dieses Stadtkind, springt eine euphorisierte Berlinette herum und kann sich gar nicht einkriegen vor Begeisterung für das nächste neue Ding. Ellen will es auch gar nicht anders. Vergessen wir nicht: Sie ist süchtig. Nach Musik, nach Bewegung, nach Freiheit.

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